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Neue Publikation mit Beiträgen von Campus Mitgliedern gewinnt den Best Paper Award - Shards of Knowledge–Modeling Attributions for Event-Centric Knowledge Graphs

Emile Perron

Mitglieder des Leibniz-WissenschaftsCampus – Postdigitale Partizipation – Braunschweig besuchten die Internationale Conference on Conceptual Modeling (ER Konferenz) in Portugal und gewinnen den Best Paper Award.

In der Konferenz geht es um die systematische Gestaltung von Strukturen und Verhaltensweisen auf einer abstrakten Ebene, die als konzeptionelle Modellierung bezeichnet wird. Diese Methode findet Anwendung in vielfältigen Bereichen, angefangen bei der Softwaretechnik über die Geschäftsprozessmodellierung bis hin zur Modellierung von Daten und Wissen. Die ER-Konferenz ist seit 1979 eine der ältesten und renommiertesten Veranstaltungen auf diesem Gebiet ist.

Seit etwa Anfang der 2010er Jahre erfreuen sich Wissensgraphen großer Beliebtheit. Die Idee dahinter ist es, Fakten in Form von Triplen darzustellen und Möglichkeiten zu schaffen, diese logisch zusammenzuführen, um Wissensfragmente entweder abzurufen oder daraus neues Wissen abzuleiten. Dabei handelt es sich um Wissensmodellierung. Solche Wissensgraphen werden sowohl in der Forschung als auch in der Industrie verwendet, um strukturiertes Domänenwissen aufzubereiten. Ein Problem tritt auf, wenn ein Fakt, also ein Wissensfragment, umstritten ist, d.h. es gibt mindestens zwei Auffassungen, ob dieses Fragment wahr ist oder nicht. In diesem Papier wurde ein konzeptuelles Modell eingeführt, welches Sichtweisen in Wissensgraphen formal einführt, genauer gesagt, in Wissensgraphen, die sich mit realweltlichen Ereignissen beschäftigen. Auf diese Weise können umstrittene Wissensfragmente mit verschiedenen Sichtweisen angereichert werden, und es ist möglich, neues Wissen immer unter der Prämisse eines bestimmten Standpunktes abzuleiten. Das ist beispielsweise sinnvoll in Szenarien, bei denen man sich auf eine Hypothese einlässt, um dann Was-Wäre-Wenn Analysen durchzuführen. Vereinfacht gesagt, das Papier führt die Idee ein, dass verschiedene Sichtweisen in solchen Wissensgraphen eine sinnvolle Ergänzung für Ereignis-zentrierte Wissensgraphen darstellen, da oft unterschiedliche Perspektiven bestehen, was genau in komplexen Ereignissen passiert ist.

Hier gehts zur Publikation: Shards of Knowledge–Modeling Attributions for Event-Centric Knowledge Graphs