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Workshop Ringgeflechte

Bild: ©Kurt Mundahl

Im Sommersemester erforschen Studierende am IAK die Möglichkeiten von Ringgeflechten aus unterschiedlichen Materialien. Am 08.07.21 fand auf dem Hagenmarkt ein öffentlicher Workshop mit dem Entwickler Burkhard Schmeling statt, der die Bürger*innen zur Teilnahme einlud.  

Ringgeflechte entstehen durch Verweben geschlossener flexibler Ringe nach unterschiedlichen Mustern, sie halten mit sich selbst und sind zu endlosen Matten und geschlossenen Körpern zu verbinden. Da jegliches Geflecht am Ende wieder in seine Einzelteile zerlegt werden kann, bietet diese Verbindungstechnik großes Potential für die nachhaltige Ressourcennutzung.

Der Entwickler Burkhard Schmeling erforscht ihre Einsatzmöglichkeiten seit 2 Jahrzehnten. Er hat ein Verfahren entwickelt, das Altreifen unter geringem Energieaufwand in Ringe zerlegt und so ihr Leervolumen für Lagerung und Transport minimiert. Der Ring als neues Produkt wird in seinem 1000 jährigen Lebenszyklus nur kurze Zeit als Autoreifen eingesetzt und behält die wesentlichen Eigenschaften des Reifens bei: Spannkraft, Zugfestigkeit, Belastbarkeit und Elastizität. Im Geflecht kann er Baustraßen pflastern, als Damm zum Hochwasserschutz eingesetzt werden, Abhänge befestigen, Flächen abdecken und Körper bilden. Die Gummistruktur, sowie die Stahl- und

Kordeinlage eignen sich als Stoßdämpfer, Dichtungen und Leichtmaterial.

Der Workshop gab Einblick in die verschiedenen Anwendungsgebiete und die teilnehmenden Bürger*innen hatten die Möglichkeit, das Flechten mit unterschiedlichen Materialien (z. B. Feuerwehr- und Fahrradschläuche, Lastwagenplane oder Autoreifen) zu erlernen. Gemeinsam wurde Hand angelegt und über den nachhaltigen Einsatz von Altreifen und das Potential gebrauchter Ressourcen im Allgemeinen reflektiert.