Das Forschungsgebiet des Grabens verfolgt das Ziel, Stadtbewohner*innen für eine stadtverträgliche und nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren und somit den Boden als Ressource in dieser zentralen Rolle zu begreifen und bewahren zu lernen. Dies bezieht sich auf die drei zentralen Säulen der Nachhaltigkeit im Sinne der ökologischen, sozialen und ökonomischen Eigenschaften des Bodens.
Die aktive Teilhabe und das Anregen von kollaborativen Prozessen sind ein wichtiger Forschungsgegenstand im Rahmen unserer Forschung und der zukünftigen Untersuchung der Methode des Grabens und dessen Mehrwert einer alltäglichen Praxis. Durch diese Herangehensweise werden subjektive, emotionale und körperliche Dimensionen des Grabens sichtbar. Die Praxis des Grabens ist dabei unter dieser Betrachtung innovativ, weil es die Körperlichkeit und das „Machen“ auch aus einer sozialwissenschaftlichen und künstlerischen Perspektive einzuordnen versucht und vor diesen Hintergrund hinterfragt. Die Erforschung des Grabens als Methode setzt den aktiv handelnden Menschen ins Zentrum der Fragestellung und beleuchtet unter einem methodologischen Ansatz die Auseinandersetzung mit dem uns umgebenden Stadtraum und der damit zentralen Ressource Boden. Der Boden kann in diesem Kontext als materielles Artefakt und/ oder auch emotionaler Boden, der ontologische Sicherheit schafft verstanden werden. Die stabilisierende Charaktereigenschaft, die dem Boden somit zugesprochen wird und in Momenten der Krise schwindet, zeigt im besonderen Maß die gegenwärtige Dringlichkeit, sich mit der Methode des Grabens auseinanderzusetzen, die partizipativ und emanzipatorisch den Raum bietet, selbst ins Handeln zu kommen und sich mit dem Ort an dem wir leben aktiv und vielschichtig auseinanderzusetzen.